AIDA ENTDECKEN
DER ERSTE AUF DER BRÜCKE
Wenn selbst wir es kaum erwarten können, bis AIDAcosma auf ihre erste Reise geht, wie mag sich dann ihr erster Kapitän, Vincent Cofalka, wohl fühlen? Während eines spannenden, sehr netten Gesprächs haben wir nicht nur darauf eine Antwort erhalten, sondern auch mehr über ihn und unseren neuen Flottenzuwachs erfahren.

Vincent Cofalka mag Zufälle. Oder besser: Der Zufall mag Vincent Cofalka. Denn durch ihn ist der Österreicher nach der Schulzeit auf die Seefahrt gestoßen. Auf AIDA Jahre später auch. Damals hatte er eine erfolgreiche Laufbahn in der Frachtschifffahrt hinter sich und eigentlich gerade darüber nachgedacht, sich beruflich anders zu orientieren. Er stieg allerdings doch lieber als Staffkapitän bei AIDA ein. Einige Zeit danach wurde er –inzwischen Fleet Captain – darum gebeten, Sicherheits- und Simulatorstudien für die geplante neue, mit emissionsarmem Flüssigerdgas (LNG) betriebene Schiffsklasse durchzuführen. Daraus entwickelte Vincent Cofalka Handlungs- und Modifikationsempfehlungen für AIDAnova. »Bevor sie zum ersten Mal schwamm, fuhr ich sie schon im Simulator«, verrät er uns.
Seine Arbeit überzeugte AIDA so sehr, dass ihm nach der Präsentation der Ergebnisse angeboten wurde, AIDAnova, das weltweit erste LNG-Kreuzfahrtschiff, als zweiter Kapitän zu fahren. Und jetzt wird er mit AIDAcosma zum allerersten Mal in seinem Leben als Kapitän ein Schiff in Dienst stellen und die Taufpatin Kristina Vogel am Tag der Namensgebung begleiten. Auch mit seiner Rolle als Taufkapitän hatte er nicht unbedingt gerechnet, obwohl er auf eine langjährige enge Beziehung zu dieser Schiffsklasse blicken kann. Aber wie aufgeregt ist unser Kapitän nun eigentlich? »Aufgeregt trifft es nicht ganz«, antwortet er uns schmunzelnd. »Es ist eine Ehre – ich nehme die Aufgabe als eine Art Ritterschlag wahr.«


Bevor Vincent Cofalka 2019 auch in der Praxis erstmals das Kommando von AIDAnova übernahm, musste er sich auf mehreren Lehrgängen für das Führen von Schiffen mit LNG-Antrieb zertifizieren lassen – was ihm natürlich jetzt bei AIDAcosma zugutekommt. Die dafür notwendige Fahrzeit absolvierte er noch auf einem LNG-Frachter, da AIDA zu jener Zeit kein eigenes LNG-Schiff hatte. Neben dem Arbeitsablauf unterscheidet sich vor allem der Betankungsvorgang von dem auf Schiffen mit einem Dieselmotor, wie unser AIDAcosma Kapitän erklärt. »Das sogenannte ›Bunkern‹ braucht bei Flüssigerdgas Zeit. Das System muss von der Betriebstemperatur auf minus 130 Grad Celsius gekühlt werden – und das dauert zehn bis zwölf Stunden.« Der allergrößte Unterschied aber liegt in dem geringeren Ausstoß von Treibhausgas-Emissionen, wie Vincent Cofalka betont. »Im Vergleich mit anderen Schiffen sind die Zahlen sensationell!« Für ihn birgt dieser Antrieb sogar das Potenzial, zukünftig noch nachhaltiger zu sein. »Irgendwann können wir vielleicht komplett synthetisches Flüssiggas nutzen, um unseren ökologischen Fußabdruck weiter zu reduzieren.« Nachhaltigkeit liegt ihm sehr am Herzen: »Ich bin stolz darauf, dass ich gemeinsam mit AIDA den Weg zur emissionsneutralen Kreuzfahrt gehen kann.« Dabei ist AIDAcosma der nächste wichtige Schritt.



Kurz nach der Kiellegung war Vincent Cofalka für einige Tage in der Papenburger Meyer Werft, um sich schon einmal mit unserer jüngsten Kussmundschönheit vertraut zu machen. Dass sich der zukünftige erste Mann an Bord von AIDAcosma in der Werft über den Bauprozess informiert und an den letzten Phasen vor der Fertigstellung intensiv beteiligt ist, hat nicht nur Tradition, sondern ist auch sinnvoll. Es gehört zu seinen Aufgaben, Koordinierungsgespräche mit der Werft zu führen, sein zukünftiges Brückenteam zusammenzustellen und eine Agenda zu skizzieren: Wann wie viele Personen aus der Crew beispielsweise an Bord geschickt werden oder welche Positionen zu welchem Zeitpunkt besetzt sein müssen. All das muss zum baulichen Fortschritt passen. »Natürlich habe ich außerdem einen speziellen Blick auf die Brücke geworfen«, sagt Vincent Cofalka. »Es war schön zu sehen, dass einige der Vorschläge nach unseren Erfahrungen auf AIDAnova umgesetzt wurden.«
Bevor AIDAcosma offiziell an AIDA übergeben wird, wird sie bei Erprobungsfahrten auf Herz und Nieren geprüft. Vincent Cofalka steht dann natürlich gemeinsam mit dem Werftkapitän auf der Brücke und führt selbst diverse Tests durch. »Für mich ist es wichtig, dass die Sicherheitssysteme funktionieren und die Manövriereigenschaften so sind wie vorgegeben.« Die Vorfreude ist also groß, insbesondere auf die Premierenfahrt: »Es ist spannend, ein nagelneues Schiff mit einem handverlesenen Team in Dienst zu stellen und zum ersten Mal Gäste an Bord zu begrüßen. Darauf freue ich mich am meisten.«



